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Villa


Die alte Stadtbibliothek stellt sich konsequent als klassizistische Stadtvilla vor, die historischen Motiven folgt.

Mit einer Lichtkuppel, der vorgerückten Loggia und ihrer hierarchischen Säulenordnung welche in der Eingangshalle fortgesetzt wird sowie dem Rustika-Putz findet man hier eine repräsentative Ausstattung.

Das Baugesuch zur Errichtung der Villa stellte im März 1874 der Wollwarenfabrikant Oskar Schulze. Dieser Fabrikant hatte in die Familie Militsch „eingeheiratet“ und war an der Wollwarenfabrik von Gottlob Miltsch beteiligt. Der Entwurf des Gebäudes stammte vom Architekten Weickardt aus Gotha.

Die Bauausführung erfolgte 1874/75, so dass in den Akten die Fertigstellung des Gebäudes im August 1875 vermerkt werden konnte. Nachdem zunächst Oskar Schulze und Mitglieder der Familie im Haus gewohnt hatten, wurde es vermietet und so hatte um 1898/1900 hier der damalige Erste Bürgermeister Dr. von Fewson Wohnrecht.

Später erwarb der Wollwarenfabrikant Robert Jacobi das Grundstück. Die Villa in der Bahnhofstraße (43) bewohnten die Jacobis ab 1904. In den dreißiger Jahren wurde das Haus wieder teilweise vermietet.

Während des Krieges wurden gegen 1943 Bombengeschädigte aus Krefeld im Haus untergebracht und im April 1945 nahmen amerikanische Offiziere hier Quartier. Nachdem Martha Jacobi Deutschland verlassen hatte, um in ihre Heimat zurückzukehren, vermietete man im Haus alle Räume. 1956 verkauften die Eigentümer das Grundstück mit der Villa an die Stadt Apolda, die es später dem Strickwarenbetrieb VEB Apoldaer Strick- und Wirkwaren (ASW) zur Verfügung stellte.




Quellen: Satdtarchiv Apolda

Das Ehepaar Martha und Arthur Jacobi - Bewohner des Hauses in den 20 Jahren.

Der ASW veranlasste den Umbau des Gebäudes als Einrichtung zur Betreuung von Kleinkindern. Die Baumaßnahmen einschließlich des Anbaus im Garten wurden 1960/62 realisiert und standen entsprechender Nutzung drei Jahrzehnte lang zur Verfügung.

Aufgrund der politischen Wende 1989/90, der Kommunalisierung der Kindereinrichtungen und den rückläufigen Geburtenzahlen wurde auf Beschluß des Stadtrates die städtische Kindergrippe „Anne Frank“ am 09.06.1992 geschloßen.

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ab September 1992 richtete sich ab dem Sommer 1994 die Stadtbibliothek im Haus ein. Dieser Umstand verlieh der Villa letzten Endes ihren landläufigen Namen „Alte Stadtbibliothek“.

Quellen: Satdtarchiv Apolda

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